Wir hatten uns Page und Lake Powell als eine rummelige Touristenhochburg vorgestellt und im Wesentlichen wegen Baden (für die Kinder) und Antelope Canyon diese 2-Tage-Station gewählt.
Aber wir finden ein Badeparadies, viel Platz, atemberaubende Ausblicke und Lichtstimmungen … und die vielen Gäste verteilen sich gut.
Die 85 mls vom Bryce zum Zion verlaufen entspannt: Tanken, Einkauf, Viewpoints.
Um 13:00 Uhr kommen wir schon auf dem Watchman Campground an – und sind (wieder) begeistert: Landschaft, 25°C, Fluss, schöner Stellplatz. Den Rest des Tages verbringen wir geruhsam: Visitor Center, Shuttle Tour, Riverside Walk, Abendessen im Wildcat Willies mit Steak und Burger. (Kein Wein für den 20-jährigen Daniel – aber ein zwinkernder Hinweis, dass keiner kontrolliert, was sich in seinem Glas tatsächlich befindet ;-) .)
Abends geht Mutter zum Ranger Talk, gerät im Dunkeln in die falsche Richtung und wird von netten Amerikanern gerettet und zu unserer Site geleitet. Ein Schlummertrunk auf den Schreck beendet den schönen Tag.
Dann ist „Angels Landing Tag“ … siehe unten. Den Rest des zweiten Tags verbringen wir mit viel Muße, ab und zu Abkühlen im eiskalten Virgin River und einem letzten Lagerfeuer.
Diese zwei Tage im Zion gefallen allen am besten. Die erste Woche Eingewöhnung (an die Art des Reisens, aneinander, an die Temperaturen und die Höhe) liegt hinter uns, so dass wir hier wohl erst wirklich im Urlaub angekommen sind.
18.6.: Angels Landing
Luis sagte im Juli 2010: „Papa – das schaffst du nie!“. Aber er blieb, der Traum, einmal dort oben zu stehen, trotz Höhenangst.
Heute machen wir uns auf den Weg: 6:00 Uhr Wecker, 6:40 Uhr Aufbruch, 7:00 Uhr Shuttle, 7:25 Uhr Start am Shuttle-Haltepunkt The Grotto. Michael hat sich Scout Lookout als Austiegspunkt offen gelassen … aber alles geht super, selbst der ein oder andere Blick in die Tiefe geht problemlos. Wahrscheinlich auch, weil keine Kinder dabei sind, die einen Konkurrenzkampf à la „ich will vorne gehen, lass mich vorbei“ ausfechten.
Um 8:45 Uhr, nach knapp 1,5 Stunden sind wir oben, eine halbe Stunde schauen und staunen wir, dann wird es immer voller und wir machen uns auf den Rückweg.
Auf dem Grat gibt es bereits ziemlich viel Gegenverkehr, wir müssen immer wieder an den Engstellen warten, so dass wir hier bergab länger als bergan brauchen.
Dafür geht es die Serpentinen umso schneller, insgesamt dauert’s nur eine Stunde … wunderschön war es.
Fazit:
Angels Landing ist wirklich ein „Must see“.
Es geht auch für Leute mit Höhenangst …
… wenn man sich auf den Weg/Schritt konzentriert.
Wer Hitze und viel Gegenverkehr nicht mag …
… sollte früh aufbrechen.
792 mls für 7 Miettage sind nicht wenig, aber wir haben es gut verteilt auf vier (Haupt-)Fahrtage, an denen wir aber auch praktisch den ganzen Tag unterwegs waren. Sehr anstrengend war der 1. Tag – weil wir dort nach der Übernahme erst noch Einkaufen und im Outlet waren, bevor es auf die Piste ging.
Aber wir hatten auch 3 Ruhetage ohne Fahren (in Las Vegas, am Grand Canyon und im Zion), die wir sehr genossen haben. Insgesamt waren wir 29 Stunden „auf Achse“, davon 24 reine Fahrstunden, was einem Schnitt von 33 mph entspricht. (Immer wieder erstaunlich, wie wenig das ist. Und wir haben nicht getrödelt, waren auch etliche Meilen auf der Insterstate unterwegs. Aber Steigungen, Kurven und die geringe Beschleunigung machen sich doch bemerkbar.)
Die kurze Reisezeit von nur 10 Tagen hatte natürlich einige Kompromisse erfordert. Unsere Erfahrungen:
Die Zeitumstellung hat erstaunlich gut geklappt. Wohl wieder dank des aufregenden Las Vegas und weil wir uns auch mit frühem Aufstehen angefreundet haben.
Trotzdem: am Tag der Wohnmobil-Übernahme würden wir weniger fahren. Der Tag war zu stressig.
Auch der Ausflug durchs Valley of Fire war uns zu viel. Wir konnten es gar nicht richtig genießen.
Für meine Mutter war die Akklimatisierung an die Höhe und die Hitze problematisch. Da hätten wir es ruhiger angehen sollen.
Der zweite Reiseabschnitt führt vom Pazifik ins Landesinnere. Über den kurvigen, einsamen Highway 36 geht es in einer langen Fahretappe bis Red Bluff, danach verbringen wir zwei Tage mit Wandern im Lassen Volcanic National Park.
Als kleines, unbekanntes Ziel haben wir den Eagle Lake gefunden, östlich der Sierra Nevada auf dem Weg nach Reno. Hier treffen wir nur Einheimische, es geht ruhig und gelassen zu.
Diesen Abschnitt der Sierra Nevada im Norden Kaliforniens finden wir sehr schön – eine tolle Landschaft, nicht überlaufen, viel Natur.
Einen vollen Tag wollen wir „die Dinosaurier” sehen, darum hatten wir zwei Übernachtungen im Green River Campground gebucht – spät abends ankommen, früh morgens abfahren.
Das Wetter ist heute regnerisch, aber warm und es stört uns nicht viel. Ein langer Besuch im Visitor Center und Dinosaur Quarry des National Monuments, Karin und Karla machen ihr drittes (oder viertes?) Junior Ranger Abzeichen ;-)
Am Nachmittag ist bei uns allen irgendwie tote Hose: Michael will zurück zum Campground und chillen, Karin möchte wandern, die Kids nach Vernal und lecker Essen gehen, wozu Michael wiederum überhaupt keine Lust hat … Karin schlichtet und wir fahren erst den Petroglyph Auto Trail (Viewpoints, Bergrücken in Form einer Schildkröte und eines Elefantenfußes, Petroglyphs, sehr große und schöne). Danach fahren wir die 25 mls bis Vernal und gehen lecker Japanisch Essen, nicht ohne vorher eine kurze Eheeinparkeinweisekrise zu überwinden ;-(.
Es wird ein lustiges Abendessen, und noch ein schöner Abendspaziergang am Green River entlang.
Das Dinosaur National Monument ist wunderschön – der Quarry alleine sicher eine kurze Stippvisite wert, aber das eigentliche Erlebnis ist die Fluss- und Bergwelt. Die Zeit sollte man sich nehmen für eine Fahrt zu Harpers Corner, Rainbow Park oder sogar Echo Park, und dann unbedingt eine Wanderung runter zum Green River.
Wir waren verteilt auf 6 Rafts und konnten zusätzlich 5 Kayaks und ein Standup-Board nutzen.
Wir, das sind die Eltern Karin und Michael, und unsere Kids, 12 und 15 Jahre alt
Fazit:
Eine tolle Mischung aus Natur, Action, Muße, … … aus ruhigem Dahingleiten, Stromschnellen, Wandern, Gesprächen.
Wir hatten ein tolle Truppe – nette Mitfahrer, Kinder im Alter unserer Kids, prima Guides.
Das Camp-Erlebnis in der Natur ist einmalig. Wie schon bei unserer Rim2Rim-Wanderung 2012.
Die Natur am Morgen, in der Nacht, am Abend, ist der große Unterschied zu einer 1-Tages-Tour.
Für jeden ist was dabei: Action bis zum Abwinken oder Muße, so viel man will.
Und die Kids … haben 4 Tage weder Pizza, noch Cola, noch Internet vermisst!
Harp Falls
So sieht ein „Oar Raft” aus:
Robustes Schlauchboot, 16-18 Fuß lang,
Ein kräftiges Paar Riemen,
Vollbepackt mit Equipment (Küche, Stühle, Wasser, Verpflegung, Toiletten, Rettungskram) …
… und dem Gepäck der Gäste,
Jeweils 4, max. 5, Passagiere.
Zusätzlich hat jeder Anbieter einige „Duckies” dabei – aufblasbare Kayaks, die so heißen, weil sie bei jedem Paddelschlag wie eine Ente („Duck”) wackeln. Und ein Stand-up-Paddle-Board, für ruhiges Wasser.
Damit dürfen wir Gäste uns in ruhigem Wasser die Zeit vertreiben und – wenn wir uns geschickt anstellen – auch Rapids bis zur Stufe III fahren.
Wir hatten unzählige I+II Rapids, 8 Stufe-III-Rapids, und eine Stufe IV. Bis zur Stufe III durften wir (Karla nur im Doppelkayak) im Duckie selbst fahren, Stufe IV nicht.
Mit einiger Übung kommt man gut durch, aber es kostet ganz schön Kraft, wenn die Rapids lang sind.
Unsere längste war Hell’s Half Mile, im oberen Teil IV, den wir auslassen mussten. Wir fuhren danach von der Seite rein und hatten noch ca. 700m Stufe III. Wir alle waren froh, uns im ruhigen Wasser wieder ausruhen zu können.
11.-17.7. Sieben gemütliche Fahrtage durch Wyoming
Am Übernahmetag wollen wir so weit wie möglich nach Norden fahren – wir schaffen es bis Rawlins in Wyoming. Von dort aus haben wir sechs geruhsame Tage für die noch ca. 550 mls bis zum Yellowstone geplant: Fahren, viel Sehen, Baden und auch Ausruhen.
Fazit:
Wyoming ist ein weites, freies Land mit viel Platz und vielfältiger Natur.
Die Menschen sind ebenso frei, man merkt deutlich noch das Trapper- und Siedlererbe.
Die 6 Tage sind uns nicht lang geworden, es war interessant und abwechslungsreich.