Archiv der Kategorie: Europa

Schottland 2021

31.10.2021 – 9.11.2021: Fotoworkshop in Schottland
31.10.-9.11.2021: Locations des Fotoworkshops Schottland
31.10.-9.11.2021: Locations des Fotoworkshops Schottland (© Google 2021)
2.11.2021 - Loch Etive: "Okay - Wellies would have been better"
Loch Etive: “Okay – Wellies would have been better”

Nach dem tollen Workshop auf Lewis&Harris wollte ich gerne noch einmal einen Workshop mit Tom Mackie machen, denn seine Markenzeichen sind:
– schöne Locations,
– gute Hotels und leckeres Essen,
– Muße, kein Rund-um-die-Uhr-Stress,
– und eine kleine Gruppe.
Kurz: Gentleman-Reisen 😊.

Es wird dann Scotland in Autumn.
Okay … nicht Schottland komplett, sondern der südlichste Teil der Highlands, rund um das Glencoe Valley, dem historischen Ort der schottischen Geschichte.
Und … im November, überraschend eine gute Reisezeit: noch gutes, eher windstilles Wetter  (stimmt, 10-20 °C und meist heiter bis wolkig), keine Mücken mehr (super!), schöne Herbstfärbung der Blätter.

Fazit: Eine entspannte Reise mit tollen Locations, super Wetter und einer netten Truppe. Gelernt habe ich die „3 P” – siehe Lessons learned.

 

Beeindruckende Landschaften


 

Schottland 2021 – Workshop


Covid Adventure Travel …
31.10.2021 - der A319 wird mit Panzertape geflickt ;-)
Der A319 wird mit Panzertape geflickt 😳

… oder Irrungen und Wirrungen im Dschungel der Formalitäten, Änderungen, (Non-)Digitalisierung …

  • Lufthansa 😳:
    IT ist nicht die Kernkompetenz, and it shows: Formulare und Einreisedokumente sind vorher hochzuladen … aber der Checkin weiß von nichts und prüft alles noch einmal von Hand, dauert Stunden. Inakzeptabel. (Der Flug ist wunderbar, Gepäck geht schnell – das kann man.)
    Das gleiche beim Checkin für den Rückflug in Glasgow: ewige Wartezeit, alles manuell. Bis eine Mitarbeiterin auf die gute Idee kommt, alle Deutschen mit Online-Pre-Checkin, aber ohne Weiterflug, an einen separaten Schalter zu bitten: Das kann das System mittlerweile. Toll.
  • UK Immigration 👍:
    Es gibt zwar Restriktionen (geimpft, Day 2 Test), aber die Webseiten für Buchung des Tests und das Ausfüllen der Passenger Locator Form sind super … und bei der Einreise liegt alles vor, ich bin in weniger als 2 Minuten durch die biometrische Passkontrolle … und zu meinem Erstaunen („What do I have to do next?” – “Nothing, welcome to Scotland“) war das schon alles.
  • Deutschland 👍:
    Die elektronische Einreiseanmeldung im Internet ist einfach … der Grenzbeamte sieht alles auf seinem Schirm … super, so muss es sein.

Aber genug der Beschwerden – ich freue mich, dass Reisen überhaupt geht und genieße es, unterwegs zu sein.

 
31.10. Anreise über Glasgow
31.10.2021 - MacSorley's
MacSorley’s

Wie 2016 nach Stornoway war es mir zu riskant, den Vormittagsflug am 1.11. für das Treffen am Mittag zu buchen. So reise ich schon am Vortag an, buche schon 6 Monate im voraus den Flug und das Motel One direkt an der Central Station.

Eine weise Entscheidung – denn erstens wird der Vormittagsflug kurzfristig abgesagt, ich werde auf den Nachmittag umgebucht (Ankunft 15 Uhr statt 11 Uhr) – und zweitens wurde im April der World Climate Summit nach Glasgow vergeben, Flug- und Hotelpreise gehen durch die Decke, abgesehen davon, dass alles Monate vorher ausgebucht ist. (Das Motel One hatte ich für £89 gebucht, ein Kameramann erzählte mir, dass er £550 bezahlt hat!)

Das Hotel liegt klasse, ich bekomme sogar ein Upgrade auf eine Mini-Suite im obersten Stockwerk mit schönem Blick (keine Ahnung, welche Systematik das regelt, aber ich frage nicht). Ich wandere zwei Stunden am River Clyde entlang, wohl behütet von 1000’en Polizisten, die aus ganz UK nach Glasgow gekommen sind. Schöne Nachtaufnahmen mit dem neuen iPhone 13 Pro.

Anschließend finde ich MacSorley’s, ein Pub mit Home cooked Food (Steak Pie 👍) und Live Music. Very very typical, lecker und gemütlich.

 

River Clyde & Bridges:

 
1.11. Treffen und Fahrt nach Bridge of Orchy
1.11.2021 - Airport Xpress Bus
Airport Xpress Bus
1.11.2021 - Falls of Falloch
Falls of Falloch

 

Morgens „muss” ich noch meinen Krimi zu Ende lesen: Die fünfte Jahreszeit spielt in Strande:   MS Nordica, das Seebestattungsschiff

Um 11 Uhr nehme ich den Bus zum Flughafen, treffe dort Tom und Joan. Les, der dritte Teilnehmer, kommt mit dem Auto aus Manchester direkt zum Hotel, 60 mls nördlich von Glasgow.

Auf dem Weg ein kleiner Beifang: Falls of Falloch.
Das Bridge of Orchy Hotel ist klasse, gemütliche Zimmer, Lounge und ein wirklich gutes Restaurant. Als erstes mache ich meinen Day-2-Test … da die vorgeschriebene Priority Box aber 42 mls entfernt ist, werfe ich das Päckchen einfach in einen der vielen roten Briefkästen.

Zum Sonnenuntergang (der aber wegen Wolkendecke ausfällt) fahren wir nur 10 min, zum Loch Tulla. Abendessen um 18 Uhr, sehr lecker.

 
2.11. Ein Sonnentag rund um Bridge of Orchy

Nach dem geruhsamen Anfang gestern erleben wir heute den Tag gespickt mit Highlights.

Um 6:30 Uhr geht es los, zum Kilchurn Castle am Loch Awe. Pünktlich zum Frühstück sind wir zurück im Hotel, ich wage mich an „Full Scottish Breakfast“ – schmeckt gut, inklusive Haggis.

Es ist tolles Wetter: Sonne/Wolken, anfangs noch niedriger Nebel, fast windstill … wunderbares Licht. Wir verbringen den Tag rund um Bridge of Orchy:

Der Tag sieht zwar voll aus … es ist aber ein ruhig und entspannt, nirgendwo Hektik, viel Muße, sich und die Motive auszuprobieren.


 
3.11. Aberfeldy & Kenmore

Die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang sind hier im November sehr zivil, Frühstück und Abendessen passen zeitlich wunderbar, jeweils nach der Foto-Session. Heute ist die Abfahrt um 6:45 Uhr, nur 10 min Fahrt bis zur Sunrise Location: Rannoch Moor.

  • Sonnenaufgang an Loch Bà
  • Wolken und Sonne am Lochan na h-Achlaise

Wieder leckeres Frühstück, es geht direkt weiter, in einen langen Tag: 

  • Birks of Aberfeldy, ~50 mls entfernt. Schöne Wanderung durch farbenprächtigen Herbstwald mit vielen Wasserfällen. 
  • Sonnenuntergang in Kenmore, am Loch Tay. Leider viele Wolken, aber als es fast dunkel ist, kommt für einen kurzen Moment eine schöne Lichtstimmung auf.

Ein langer Tag, die viele frische Luft und auch die Wanderung haben uns müde gemacht.

Was war sonst noch: Day 2 Test ist negativ. Weihnachtsgeschenke nach Botswana geschickt, mit Royal Mail an Phil in Manchester, der sie ins Gepäck nimmt, wenn er Weihachten nach Kasane fliegt und dann an Andy und John, unsere Kontakte für die Botswana-Urlaube, weitergibt.


Aberfeldy & Loch Tay:

 
4.11. Loch Tulla, Glencoe Lochan
4.11.2021 - Loch Tulla
Loch Tulla
4.11.2021 - Glencoe Lochan
Glencoe Lochan

Noch müde von gestern lasse ich die Sunrise Tour aus. 2 Stunden Extraschlaf sind nötig. 

Um 10:30 Uhr, nach einem guten Frühstück, brechen wir – wieder bei tollem Wetter – zu den heutigen Locations auf.

Loch Tulla: Bei Windstille gelingen wunderschöne Langzeitbelichtungen. Wir stromern in Ruhe am Ufer entlang und probieren jede Menge aus.

Nach dem bewährtem Lunch im Kingshouse Hotel (der Haus-Hirsch begrüßt uns schon) wandern wir einmal um Glencoe Lochan, mit schönem Herbstlaub und tollen Spiegelungen.

Aber das Highlight heute ist das Dinner im Holly Tree Hotel – wir alle können dem sehr sehr leckeren „Rendezvous of Seafood“ nicht widerstehen. (Das Restaurant ist so beliebt, dass man sogar jetzt im November 2-3 Tage vorher reservieren muss.)

Noch 40 min Rückfahrt (ich liebe es – keine stundenlangen Autofahrten bei Tom Mackie 👍), wir sitzen noch eine Weile zusammen und besprechen Bilder.


Loch Tulla & Glencoe Lochan:

 
5.11. Glencoe, Glenfinnan, Loch Leven Hotel
5.11.2021 - Glencoe Valley Entry
Glencoe Valley Entry
5.11.2021 - Loch Leven Hotel, Ballachulish
Loch Leven Hotel, Ballachulish

Gegen 10 Uhr brechen wir unsere Zelte in Bridge of Orchy ab und fahren die ca. 30 mls nach Ballachulish, wieder durch’s schöne Glencoe Valley. Unterwegs kurze Fotopausen, wir lassen unsere Koffer im neuen Hotel (Loch Leven Hotel, Ballachulish) und fahren noch mal 30 mls weiter nach Glenfinnan – ein Ort, den jeder Schotte (und Engländer und Tourist) sehen muss:

– Fort Williams mit dem Caledonian Canal,
Bonny Prinz Charlie Monument,
Glenfinnan Bridge, uns Deutschen besser bekannt als Harry Potter Bridge 😂.

Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Hotel, kurz Bilder besprechen, gutes Abendessen, um 20:30 Uhr sind wir alle schon müde.

Das Loch Leven Hotel ist eine Klasse unter dem Bridge of Orchy Hotel, alt und lange nicht renoviert. Mir gefällt dieses „authentische Alter” – die anderen sind nicht so begeistert.


Unterwegs nach Glenfinnan:

 
6.11. Rainy Day

Kein Cooked Breakfast im Hotel (Personalmangel, der Koch kommt nur abends), ein totales No-Go für die englischen Kollegen. Wir wollen in eins der vielen Cafés im Ort fahren …alle closed for the season. Wir suchen mehr als eine Stunde, ich habe innerlich schon auf „Kismet Inshallah, kein Frühstück heute” geschaltet, schließlich finden wir in Fort Williams das tolle Chicago Heights Café.

Es regnet kräftig („dreakt“ nennen die Schotten so ein Wetter), wir bearbeiten Bilder und klönen.

Gegen 15:30 Uhr ein Versuch, noch einmal an der Old Glencoe Road oder dem Glencoe Lochan etwas schönes Licht zu erwischen … nein, nur ein paar Doku-Fotos mit dem iPhone.

Abendessen noch einmal im Holly Tree Hotel (wir hatten vorgestern nach dem genussvollen Mahl spontan für heute noch einmal reserviert).

 
7.11. Loch Leven, Glencoe, Castle Stalker
8.11.2021 - Ballachulish Bridge
Ballachulish Bridge

Das Frühstück im Hotel ist sehr gut … als Deutscher brauche ich allerdings auch kein Cooked Breakfast ☺️. Pünktlich um 9 Uhr hört es auf zu regnen, wie die Wetter-Apps es vorhergesagt haben. Wir verbringen eine Stunde in der Nähe des Hotels und fotografieren Loch Leven.

Danach geht es zu den Three Sisters im Glencoe Valley. Beim Hochkraxeln rutsche ich aus, Kamera und Stativ sind okay, ein Filter ist aber zerkratzt.

Zum Sonnenuntergang geht es zum Castle Stalker. Leider keine Sonne, so werden es ein paar nette Doku-Fotos.

Abendessen im Hotel, wieder sehr gut. Ein großer Schreck aber: Die Nylonbluse der Kellnerin fängt an einer Kerze Feuer, brennt sofort lichterloh. Ein Gast wirft ihr die Tischdecke über, verbrennt sich etwas die Hand. Es scheint aber glimpflich auszugehen, die Paramedics (direkt auf der anderen Seite der Brücke ist die Station) bringen sie ins Krankenhaus. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es ihr gut geht.


 
8.11. Rückfahrt nach Glasgow
8.11.2021 - Falls of Dochard
8.11.2021 – Falls of Dochard

Wir können ausschlafen (Dauerregen und Wolken, kein Sunrise Weather), gemütlich geht es um 9:30 Uhr los. Bei diesem Wetter haben wir keine großen Erwartungen, gute Bilder zu bekommen. Aber Tom gibt nicht auf und überlegt sich zwei Zwischenstationen, die auch bei bedeckten Himmel „gehen”:

  • Falls of Dochard, eine malerische alte Brücke und ein weitläufiger Wasserfall, eher sind es Stromschnellen.
    Leider ist es zu riskant, sich auf die vom Dauerregen nassen Felsen zu positionieren. Wir bauen unsere Stative auf der Brücke auf … ganz nette Bilder, aber nichts spektakuläres. Ich hoffe noch ein bisschen auf Bachstelzen und Wasseramseln, die es hier gibt … aber denen ist es offensichtlich zu nass ☺️.
  • Milarrochy Bay eine der Touri-Attraktionen am Loch Lomond. Man sieht an den Parkplätzen (und den Halteverboten auf allen Zufahrtsstraßen), welcher Andrang im Sommer hier herrscht. Jetzt ist es fast menschenleer.
    Der Regen hat aufgehört, es ist dichter Nebel, alles ist schneeweiß, eine unwirklich schöne Atmosphäre. Uns gelingen tolle High Key Aufnahmen.

Die letzte Nacht in im Dalmeny Park House Hotel ist luxuriös, ein 4-Sterne Radisson. Wir haben noch einmal ein super leckeres Abendessen (und günstiger als in allen bisherigen Restaurants). Zum Abschluss gibt es eine letzte gemeinsame Bildbesprechung, inklusive Präsentation der eigenen Top 10.

Herzlicher Abschied von Les, der die 5 Stunden Fahrt nach Manchester sehr früh am nächsten Morgen angehen will. 


Milarrochy Bay, inklusive dem Standard-Fake des bekannten Baums (die Spiegelung retuschieren die meisten Fotografen weg):

 
9.11. Laaanger Rückreisetag

Um kurz nach 10 Uhr setzt Tom uns am Flughafen ab, Joan‘s Flug geht um 12 Uhr, meiner erst um 16:20 Uhr … ich muss noch 4 Stunden bis zum Koffer-Checkin warten, und hier ist kein Restaurant, keine Lounge offen 😳. Ich sichte in Ruhe die 8000 eingescannten Familien-Dias, bis Ordner 61 (von 124) komme ich. Checkin ist wieder ein Lufthansa-IT-Drama, aber immerhin hat die Software in den letzten 9 Tagen gelernt, den pre-Checkin für Deutsche zu verarbeiten. 

Der Flug geht pünktlich los, ruhiger Flug … und die Bundespolizei ist IT-mäßig auf Zack: Reisepass scannen, System sagt „alles liegt vor“ … zack, fertig 👍.

Gepäck ist schnell da, ich kriege einen ICE früher und bin glücklich gegen 21:30 Uhr zuhause.


 

Schottland 2021 – Lessons learned

First things first: The essentials to learn are the following:
– „Loch“ spricht sich Lock und ist ein fjordartiger See oder Meeresarm.
– Wenn er klein ist, dass heißt er „Lochan“.
– „Glen“ ist eine (enges) Tal.
– Und, wie Tom sagt: The rest is Gaelic, no one understands it.

The 3 P’s – Planning, Positioning, Perserverance

Tom hat sich seit 2016 (Lewis & Harris) weiter entwickelt: nur wenige Locations pro Tag, mit jeweils viel Zeit und Muße. Geblieben ist, dass wir selbständig uns Standorte, Belichtung etc. erarbeiten müssen. (Anmerkung: Zum Erlernen von Belichtungstechnik, Basics des Bildaufbaus, Langzeitbelichtungen sind die Workshops von z.B. PhotoTours4U geeigneter.)


Planning:

2.11.2021 - Loch Etive
Loch Etive

Das ist der Grund für mich, Workshops zu buchen. Welche Location bei welchem Wetter zu welcher Tageszeit oder gar Jahreszeit geht … das ist die Leistung, das Knowhow und die Vorarbeit des Veranstalters.
Einige Grundregeln habe ich mittlerweile natürlich mitgenommen:

  • Seen sind am besten bei Windstille und Struktur im Himmel. Beispiel Loch Tulla.
  • Am Meer bewusst Ebbe und Flut einplanen. Je nach Motiv braucht man Flut (Loch Etive, siehe rechts), oder umgekehrt Ebbe (Playa de Barrica, Nordspanien, 2017).
  • Wenn der Himmel strukturlos ist (also entweder blau ohne Wolken, oder eine graue „Suppe”), dann kann man gut im Wald fotografieren oder solche Motive, wo man den Himmel aus dem Bild weglassen kann. Siehe Birks of Aberfeldy oder Glencoe Lochan.
  • Foto-Equipment (Akkus, alles sauber und getestet) und Kleidung (Kälte, Regen) gehören ebenso zur Planung.

Positioning:

Bedeutet für mich, Zeit und Fußmärsche zu investieren – was in Schottland zusätzlich heißt, Gummistiefel zu tragen ☺️.
Mittlerweile habe ich manchmal schon ein Gefühl dafür, wo man versuchen kann, ein Bild zu komponieren. Aber meistens sehen die Locations für mich bei der Ankunft weitläufig und ohne Anhaltspunkte aus. Probieren, weitergehen, probieren … und immer wieder von Neuem auf Details wie Strommasten, Bildführung, Horizonte u.v.m achten.


Schöne Locations … und viele, viele Möglichkeiten, sich zu positionieren:

(Hinweis: Maus auf ein Bilder bewegen – nur bewegen, nicht klicken, dann pausiert die Bildsequenz und man kann in Ruhe schauen ;)

Als Bild habe ich sofort vor Augen, dass sich im Wasser sowohl das Schloss als auch die rote Herbstfärbung der Farne spiegeln sollen. Also wende ich mich nach rechts.
Ich finde dann noch die beiden kleinen Bäume als Rahmen, muss für die Spiegelung ein bisschen den Hang hoch kraxeln (zu den Schafen ;-) und freue mich über das schöne Bild.

50 sec, f13, ISO 160, 24 mm (XF10-24mm)

Wir stromern zwei Stunden an den Ufern des Loch Tulla entlang, suchen windgeschützte Seebereiche, schöne Bildelemente und Wolken.
Am Ende sind wir alle an der gleichen Position, mit diesen Baumgruppen, recht ruhigem Wasser und schönem Wolkenrahmen.
Das schönste Bild gelingt (finde ich) Tom: klick

1: 120 sec, f7.1, IS0 160, 16 mm (XF16-55mm)
2: 1/50 sec, f10, ISO 160, 10 mm (XF10-24mm)

Hier habe ich den richtigen Riecher, dass die Wolken die aufgehende Sonne verdecken werden, aber Richtung Westen die Wolken von unten beschienen werden. Darum gehe ich 20 min Richtung Osten, um mit der Sonne zu fotografieren, auf Spiegelungen hoffend.
Zweimal Glück: Der Riecher stimmt und das kleine Bootshaus ist ein nettes Add-on.

1/5 sec, f9, ISO 160, 10 mm (XF10-24mm)

 

Perseverance:

4.11.2021 - Glencoe Lochan
Glencoe Lochan
8.11.2021 - Milarrochy Bay, Loch Lomond
Milarrochy Bay, Loch Lomond

Für mich ist Positioning fast vollständig mit Perseverance (Beharrlichkeit) gleich zu setzen … denn genau die brauche ich, um irgendwann, irgendwie die „perfekte” Position und Bildkomposition zu finden.

In der guten Stunde am Glencoe Lochan habe ich gefühlt 30-mal das Stativ ausgerichtet, jeweils ein paar Bildausschnitte probiert … um am Ende 5-6 gelungene Bilder zu haben.

An der Milarrochy Bay möchte ich unbedingt die Enten als Fortsetzung der Steine haben … mit Geduld und Glück gelingt es.

Echte Perseverance zeigen Tom und Joan am Loch Etive: Die ideale Position ist auf einer kleiner Grasinsel … aber  das Wasser steigt. Ich bin zu feige und springe gerade noch trockenen Fußes zurück auf festen Boden 😊. Ob das Mehr an Spiegelung den Einsatz wert war?

 

Real photographers don’t flee the tide: 


 

Schottland 2021 – Land & Leute

Wir sind drei Teilnehmer …

… und alle sind wir Finanzer. Auch wenn Tom darauf achtet, dass die Teilnehmer zueinander passen, glaube ich eher an Zufall ☺️.
Wir verstehen uns gut, und haben viele interessante Themen neben der Photographie.


 
Die Hotels
31.10.2021 - Motel One, Glasgow
Motel One, Glasgow

Das Motel One in Glasgow ist ein gutes Mittelklassehotel: die Lage ist optimal, zwischen Central Station und River Clyde, die Zimmer sind top, das Frühstück leider sehr mittelmäßig.

Die ersten vier Nächte des Workshops verbringen wir in Bridge of Orchy, ein winziger Ort mit vielleicht einem Dutzend Häusern, einer kleinen Kirche, einem Bahnhof (in Betrieb) und einer Busstation; und mit dem Bridge of Orchy Hotel, mit mehr als 40 Zimmern das einzige Hotel weit und breit. Die Zimmer sind einfach, klein, aber sauber und haben alles, was man braucht. Das Restaurant ist sehr gut, ebenso das Frühstück.
Ich war überrascht, dass jetzt im November das Hotel ausgebucht war (nicht nur dieses – alle Hotels und Restaurants) … aber der November ist eine sehr beliebte Saison für Wanderer und Fotografen: keine Mücken mehr, die „kleine” Regenzeit im September ist vorbei, noch ist kein Winter.

Viele Wanderer nutzen Bridge of Orchy als Base Camp: Sie fahren mit dem Bus ca. 20-30 km zum Startpunkt und wandern zurück zum Hotel, den West Highland Way.


Die nächsten drei Tage sind wir im Loch Leven Hotel, dem alten Ballachulish Fährhaus am Loch Leven, bevor die Brücke 1975 gebaut war. Ich liebe solche alten Gebäude mit viel Geschichte (siehe hier einen interessanten Film über die abenteuerlichen Fähren, die viele Jahrzehnte hier den gesamten Reiseverkehr bewältigen mussten). Der Fähranleger ist auf beiden Seiten noch da.

Das Hotel strahlt alte Pracht aus, ist aber mittlerweile doch renovierungsbedürftig. Und ebenso ausgebucht wie alle anderen Hotels.
Die Zimmer sind (sehr) klein, recht antik eingerichtet, aber in Ordnung. Das Frühstück ist ausgezeichnet, das Restaurant sehr gut.


Die letzte Nacht verbringen wir in der Nähe des Flughafens, im luxuriösen Dalmeny Park House Hotel. Zum Abschluss möchte Tom uns noch etwas gönnen ☺️.


Restaurants

Ceterum censeo … die englische Küche ist ausgezeichnet!

  • Alle drei Hotels haben ausgezeichnete Restaurants, mit schottischen Spezialitäten.
  • MacSorley’s: „fresh and home cooked“.
  • Holly Tree Hotel: Fine dining, vor allem Sea Food.
  • Nur am Flughafen ist es furchtbar, einzig Starbucks ist geöffnet.

 

Schottland 2021 – Impressionen

 

Sicilia 2020: Viaggio di ritorno

5.-7.11.: Viaggio di ritorno con ostacoli

Packen geht mittlerweile routiniert, kurz vor 10 Uhr am Donnerstag, 5.11., sind wir ohne Hektik fertig. Noch ein wenig mit Rossella quatschen, dann will Michael schon mal bei Siremar den Voucher in das Ticket umtauschen … aber, oh Schreck, die 14-Uhr-Fähre ist gecancelt!
Die Alternative fährt um 17:35 Uhr mit Ankunft 20:15 Uhr in Milazzo … wie soll das gehen, wenn die Fahrt bis Palermo 2 ¼ Stunden dauert und das Boarding um 22 Uhr endet? 😳

Der Mitarbeiter vom Ticket Office gibt sich Mühe, versucht uns auf die schnellere 17:15-Uhr-Fähre zu buchen, die wäre schon um 19 Uhr in Milazzo. Am Ende haben wir das Auto auf der 17:35-Uhr-Fähre gebucht und wir beide haben Tickets für 17:15 – noch ohne Auto, das versucht er noch hinzukriegen. „I will fight for you!“

Michael trägt es erstaunlich gelassen, ruft erst mal bei GNV an, wie spät man ankommen darf und was mit umbuchen ist. Die Dame sagt, dass man bis 21 (!) Uhr Check-in machen muss, für den nächsten Tag (Freitag) gibt es nur noch eine Innen(😱)kabine („no way“), aber Samstag ginge es, wieder mit der La Superba. Das will Karin aber auf keinen Fall – noch zwei Tage länger „irgendwo auf Warteposition sein”. Michael lässt sich die Nummer des Ticketoffice in Palermo geben, Karin ruft dort an … „latest check-in 22:30 Uhr“ … damit würde sogar die Fähre um 17:35 Uhr knappest klappen …
Als wir gerade losfahren wollen, kommt der Siremar-Mitarbeiter heraus gelaufen: Das Auto ist auch auf der 17:15-Uhr-Fähre 👍.

Karin geht noch ein paar Souvenirs kaufen, Michael fährt Tanken (kostet hier auf Lipari zwar 30 ct mehr als in Sizilien, aber wir wollen nach der Ankunft in Milazzo keine Zeit verlieren). Die Parkplätze sind alle voll, also stellt Michael sich in die Wartereihe für die Fähre, das geht bereits.
Dem Siremar-Angestellten schenken wir eine gute Flasche Rotwein, er freut sich sehr, ist gerührt.

Ein letztes Mittagessen in Lipari (morgen schließen alle Restaurants in Lipari komplett, wegen Corona), wir gehen noch einmal ins Caffè La Vela, Capone nehmen wir, sehr lecker. Anschließend bummeln wir durch’s Castello, entspannend. Pal Dan Gum (Hu-Ha 😍) vor schöner Meereskulisse.

Es kommt eine SMS von GNV: Die La Superba hat Verspätung, Check-in bis 23:30 Uhr. Unsere Mischung aus Gelassenheit und Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. 😊

Die Fähre kommt 5 Minuten zu spät, und dann geht ein 3D-Puzzle mit Autos los. Kubisch-dichte Raumpackung  … und das ganze noch so, dass in Vulcano auch noch die Autos, die dort raus wollen, vernünftig stehen. Die Fähre ist so voll, dass zwei LKWs draußen vor der Luke stehen. In Vulcano noch einmal große Rangiererei … am Ende sind wir erst um 19:45 Uhr in Milazzo … aber als zweite von der Fähre runter.
Sofort geht’s auf die Piste, wir kommen gut voran, bis auf eine Autobahnsperrung bei Tusa, die uns 20 min Umweg über die kurvige Küstenstraße kostet (und Michael doch die Gelassenheit verlieren lässt 😢). Wir sind um 22:15 Uhr da, Check-in klappt schnell, noch ein bisschen im Priority-Bereich warten und den LKWs beim Boarding zuschauen, dann geht’s als letzte auf die Fähre. (Damit man morgen als erste losfahren kann!)

Die Presidential Suite ist klasse (siehe Video 😂: viel Platz, großes Bad, Balkon = frische Luft), überhaupt ist die La Superba ein um Klassen besseres Schiff als die MV Excellent von der Hinfahrt. Wir genießen unser mitgebrachtes Essen und fallen schnell ins fürstliche Bett.

 
 

Freitag, 6.11.: Kreuzfahrt-Feeling, schnell durch Norditalien nach Wassen

6.11.2020 - Sonnenuntergang bei der Einfahrt nachn Genua
Sonnenuntergang bei der Einfahrt nach Genua

Die Suite ist echt erholsam, wir relaxen, lesen, holen uns ab und zu einen Kaffee.

Mittagessen im Self-Service-Restaurant (der Hunger treibt’s rein ;-).

Die eine Stunde Verspätung wird aufgeholt, um 19:30 Uhr sind wir in Genua und als erste vom Schiff.

3 ¼ Stunden Fahrt bis Wassen, der Schlüssel liegt wie versprochen im Versteck. Im leeren Hotel (danke, Familie Rampart-Gerig) finden wir unser schönes Zimmer, ein kurzer Nacht­imbiss, dann ab ins Bett.

 

Samstag, 7.11.: Schreck an der Grenze, erfolgreicher Corona-Test, um 18 Uhr sind wir wieder zuhause

7.11.2020 - Frühstück, Hotel Gerig, Wassen
Frühstück, Hotel Gerig, Wassen
7.11.2020 - Corona-Einreise-Test, Frankfurt --> negativ :-)
7.11.2020 – Corona-Einreise-Test, Frankfurt –> negativ :-)

Karin kauft im Supermarkt nebenan ein paar Brötchen und Joghurt, Michael macht Kaffee und Tee. Um 9:30 Uhr brechen wir auf und sind ohne Stau und Hektik kurz nach 11 Uhr in Basel an der deutschen Grenze … oh Schreck, wo ist die Handtasche 😳 … sie ist nicht im Auto 😱.

Wir drehen um, Karin ist verzweifelt, ruft im Supermarkt an, ob die Tasche vor dem Hotel liegt (wo wir geparkt hatten) … nein. Wir beschließen, nicht die 1 ¾ Stunde nach Wassen zurück zu fahren (ins Hotel kommen wir ja nicht), sondern ohne Tasche (Schlüssel, Kreditkarten, Ausweise …) nach Hause zu fahren. Karin hat sich wieder beruhigt … und an der Grenze winkt man uns ohne Kontrolle durch.

Gegen 15 Uhr noch der Risikogebiet-Einreise-Test in Frankfurt (den wir freiwillig machen, ab morgen ist er verpflichtend), geht super schnell. Um kurz vor sechs sind wir wieder zuhause.

Eine tolle, harmonische, schöne, spannende Zeit haben wir erlebt ❤️.

 

Nachtrag:
Am Samstagabend kommen schon die Testresultate: negativ 👍
Am Sonntagmittag der Anruf vom Hotel Gerig: Die Handtasche ist im Zimmer 😃, wird Montag nach Aachen geschickt.

 

 

Sicilia 2020: Viaggio di andata

5.-7.10.: Viaggio di andata

Eigentlich geht die Reise ja schon zwei Tage vorher los: Michael erstellt 5 Seiten Packlisten – Foto und Kleidung gibt es schon, aber die Listen für Fahrräder mit allen Utensilien, Büro, Technik und IT (Drucker) entstehen nur nach und nach.

Suchen dauert anschließend nur ein paar Stunden 😂.

Das Auto ist am Sonntagabend schon fertig gepackt und mit den Fahrrädern beladen … kein Stress am Abfahrtstag.

Am Montag, 5.10., geht es gemütlich um 10 Uhr los.
Die ca. 750 km bis kurz vor dem St. Gotthard-Tunnel gehen super, keine Staus, nur ein paar Mal zäh fließender Verkehr, eine schöne Fahrt am Vierwaldstätter See entlang. Gegen 18 Uhr sind wir in Wassen, übernachten im Hotel Gerig.
Ein kleiner Spaziergang durch Wassen und den Besinnungsweg den Berg hinauf, Abendessen im Hotelrestaurant … um 20 Uhr sind wir schon k.o.

Leider erhalten wir eine Email von GNV: Statt der La Suprema mit Presidential Suite und Balkon fährt die MV Excellent, nur mit Familiy Suite ohne Balkon. Schade 😢.

 

Für Dienstag, 6.10., sind nur ca. 300 km bis Genua zu fahren. Es wird ein geruhsamer Sightseeing-Tag mit drei Etappen:

Lugano: Zwei Stunden Spaziergang am See entlang, schöne Kunst „im Park”.
Eine reiche Stadt, mit reicher Vergangenheit, sehr gepflegt und in der Saison sicher mit dem entsprechendem Publikum gefüllt. Jetzt im Oktober ist alles sehr geruhsam und locker.

Como: Kurzer Besuch am Lago di Como, beim monströsen Weltkrieg-I-Denkmal von Mussolini, leckere Trancio di Pizza im Café Pura Vida.
Leider ist alles recht heruntergekommen – die besseren Zeiten sind schon lange her.

Als 3. Etappe findet Michael den Geheimtipp Tortona: Eine der ältesten Diözesen der Welt (Anfang des 2. Jhd.), Reste eines riesigen Castello, das bis ins 5. Jhd. zurück reicht, Bischofspalast und Kirchen aus dem 11. und 16. Jhd. Dazu die Madonna della Guardia. Super recherchiert … und Karin bricht in lautes Lachen aus, als sie den kümmerlichen Turm sieht, der als einziges vom Castello übrig geblieben ist. 😂
Eine kleine, verschlafene Stadt, gerade richtig, um sich kurz die Beine zu vertreten und einen Kaffee zu trinken.

 

Am frühen Abend erreichen wir ohne Hektik das GNV-Terminal in Genua. Karin versucht noch den Torre della Lanterna zu besichtigen (aber: chiuso). Michael will sich schon in die Warteschlange stellen, aber Karin besteht darauf, Proviant zu kaufen. Dann geht’s endlich in den Wartebereich, wir haben massig Zeit („Priority Disembarking” heißt als letzte an Board zu fahren), also gehen wir noch sehr lecker in der Osteria del Porto essen: Cucina Casalinga.

Gelassen erträgt Michael die Wartezeit bis zum Boarding. Die Family Suite der MV Excellent ist ganz  okay, nur ohne jede Lüftung. Das Schiff ist insgesamt ziemlich herunter gekommen, 2-3 Klassen unter den Schiffen der Colorline, Hurtigruten oder DFDS. Schade.

Pünktlich um 23 Uhr geht es los, schöner Blick auf den Hafen von Genua, die ersten 2 Stunden geht es uns prima. Dann beginnt allerdings Sturm mit starkem Seegang – Karin leidet sehr, erst gegen Morgen wird es besser. Der Tag vergeht langsam, mit viel Lesen. Die Kabine ist stickig, wegen Corona ist auf dem Schiff alles geschlossen. Michael kündigt an: „Wenn auf der Rückfahrt die La Suprema wieder ersetzt wird, buchen wir um, auf das Schwesterschiff La Superba!” (Und so kommt es dann auch ☺️.)

 
7.10.2020 - Einfahrt in Palermo
7.10.2020 – Einfahrt in Palermo

In Palermo kommen wir am Mittwoch, 7.10., um 18:45 Uhr an, schöne Blicke auf Hafen und Küstengebirge. Wir sind als erste vom Schiff, schon um 19:05 Uhr, noch eine Stunde Fahrt bis Castellammare del Golfo, wir richten uns kurz im Airbnb ein und genießen den ersten Abend in Sizilien am Hafen mit einem leckeren Dinner im Rosmarina.

 

Sicilia 2020: Stromboli

3.-4.11.: Kurztrip nach Stromboli
3.11.2020 - Casa Carlotta :-)
Casa Carlotta :-)

Wir haben lange überlegt, ob wir trotz der steigenden Infektionszahlen diese Fahrt wagen sollen. Aber auf den Fähren wird sehr strikt Abstand und Maskenpflicht eingehalten und ansonsten sind wir draußen bzw. nur unter uns. Wir wollen den Stromboli abends sehen, also planen wir eine Übernachtung ein:
… Exkursionen im Oktober/November … alle 
lachen, Stromboli is closed in winter. 😳
… Für die Unterkunft weiß Tripadvisor aber Rat und findet ein noch geöffnetes B&B; zur Sicherheit rufen wir an und wohl extra für uns wird die kleine 
Pension Casa Carlotta geöffnet. Ein Paradies: schöne Zimmer, ein wundervoller Garten mit Blick auf den Stromboli, leckeres Frühstück.

Nach der Ankunft am späten Nachmittag ziehen wir sofort los, zum Aussichtspunkt an der Sciara del Fuoco, wir sind bis auf ein paar Minuten die ganze Zeit allein. Auf 330 m Höhe endet der Weg, näher darf man nicht Richtung Gipfel. Zwei Stunden schauen wir fasziniert den Eruptionen des Stromboli zu, wir hören das Fauchen der Schlote, sehen die roten Schlacke glühen. Wunderschön.

Abends erwischt uns dann die Nebensaison: Es ist genau ein Lokal offen – La Trottola bietet Reis, Nudeln, Gemüse und 2 Bier zum Mitnehmen an – und nimmt Offseason-, Stromboli-, Touri- und Nachtzuschlag gleichzeitig. Mit diesen Zutaten machen wir uns ein gemütliches Abendessen in der Pension mit Katze Carlotta. :-)

Am nächsten Tag wandern wir noch einmal im Hellen zur Sciara del Fuoco, anschließend bummeln wir durch die verlassenen Gassen von Stromboli.
Um 16:15 Uhr geht die Fähre wieder zurück, toller Sonnenuntergang, die Liparischen Inseln sehen magisch aus – alle 7 Inseln sehen wir. :-)

Ein wunderschöner Abschluss unseres Aufenthalts auf den liparischen Inseln, morgen geht es auf die Rückfahrt. Wir verbringen einen ruhigen Abend: Bilder sichten, Tagebuch schreiben … und das Hotel für die Rückfahrt (Hotel Gerig in Wassen, wie auf der Hinfahrt) vom 5. auf den 6.11 umbuchen, Michael hat doch glatt übersehen, dass die Fähre einen Tag braucht. 

 

Unsere Wanderung:

 

Sicilia 2020: Isole Eolie

25.10.-5.11.: Lipari & Co

In Milazzo finden wir das Ticket-Office von Siremar, können aber nicht glauben, dass dieses verfallene, zugewachsene Gelände noch in Betrieb ist. Wir fahren erstmal weiter, finden einen Imbiss und essen 3 kleine Pizzas.
Zurück zum Ticket-Office, da ist auf einmal Licht, ja es ist in Betrieb. Wir tauschen unser Email-Voucher gegen das Ticket ein, haben noch eine gute Stunde Zeit bis zum Boarding und fahren die Küstenstraße entlang der Milazzo-Halbinsel. Schöne Aussichten, das Städtchen gefällt uns.

Gegen 17:45 Uhr kommen wir auf die Fähre, das Rangieren mit den Fahrrädern hinten drauf ist etwas abenteuerlich. Pünktlich um 18:15 Uhr geht’s los. Karin hält sich tapfer, es ist leichtes Stampfen. Kurzer Zwischenstopp auf Vulcano, um 20 Uhr sind wir auf Lipari.

Rossella, die Vermietern, wartet am Hafen auf uns, um uns den Weg zu zeigen. Ist auch nötig, wir hätten im Dunkeln den Weg nicht gefunden bzw. nicht getraut zu fahren: Das letzte Stück ist sehr eng, auf der einen Seite geht es steil runter, keine(!) Leitplanke.
Die kleine Wohnung ist einfach, aber okay … die Lage und der Ausblick sind traumhaft.

Seit heute ist quasi Lockdown in Italien: Dringende Empfehlung, nicht zu reisen, weiterführende Schulen sind geschlossen, Restaurants nur noch mittags auf. Wir beschließen, angesichts der weiter explodierenden Infektionszahlen, nur Outdoor-Aktivitäten zu machen und die geplanten Ausflüge nach Vulcano und Stromboli davon abhängig zu machen, wie Corona-konform die Fahrten mit den Aliscafi sind. (–> Sind sie, vorbildlich)

In den 11 Tagen hier haben wir viel Arbeit, so dass wir „nur” 3 Tagesausflüge machen können. Fast jeden Tag findet sich aber eine Gelegenheit für eine Mittagspause in Lipari-Stadt oder kleinere Ausflüge mit dem Fahrrad – im Zweifelsfall wird eben abends gearbeitet.

Fazit:

  • Die liparischen Inseln sind eine Welt für sich (und rechnen sich selbst nicht zu Sizilien ☺️). Das Leben ist entspannter, alles ist gleichzeitig näher beieinander (auf der jeweiligen Insel) und weiter entfernt (mit der Fähre zur Nachbarinsel).
  • Die Mischung aus Bergen, Meer, Geschichte & Kultur und Vulkanen begeistert uns. Die Leute sind freundlich und entspannt, was aber auch an der noch durch Corona verstärkten Nebensaison liegen mag.
  • Vulkane sind toll 🙂: Lavafelder aus Bimsstein, Obsidian oder Kaolin auf Lipari, Fumarolen und Krater auf Vulcano, aktive Ausbrüche auf Stromboli.

Die Äolischen Inseln (Lipari, Salina, Vulcano, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli) liegen 50 km nördlich von Sizilien und sind vulkanischen Ursprungs. Derzeit aktiv sind Stromboli und Vulcano, Lipari gilt als ruhend, der letzte Ausbruch war vor ~1300 Jahren.

 
 

Sicilia 2020: Etna

21.-25.10.: Etna

Wieder eine komplett andere Landschaft: Lavafelder mit ihrer typischen Vegetation aus Gestrüpp, Birken, Nadelbäumen, Kastanien.

Sizilien ist schön und sehr unterschiedlich – nach den schroffen Marmorbergen in Castellammare, den Salinen, Stränden und Kalkstein-Hügeln in Siracusa haben wir hier Vulkanismus. Wir sind gespannt auf Lipari.

Das Gestein bestimmt das Aussehen der Häuser: Marmor (selbst als Straßenpflasterung) in Castellammare und in Palermo, weißer Kalkstein in Siracusa und jetzt schwarzer Lavastein in Zafferana. Auch die Unterkünfte sind sehr unterschiedlich: Das Stadthaus in Castellammare, die Paradies-Villa in Siracusa und jetzt ein einfaches Zimmer im B&B, aber mit tollem Garten, Pool und Aussicht auf die Straße von Messina.

Zafferana Etnea ist ein kleines Örtchen, direkt am Rand des Parco dell’ Etna, günstig gelegen, um alle Ziele am Ätna oder der Küste gut zu erreichen. Der Ort selbst ist eher unspektakulär, mit ein paar einfachen Restaurants und Caffeterias.

Noch am Nachmittag der Ankunft fahren wir direkt die ca. 20 km hoch zur Station Etna Sud … und sind fasziniert von der Landschaft, den Serpentinen und dem gewaltigen Ausmaß des Ätna.

Fazit:

  • Unser erster „richtiger” Vulkan … und wir sind beeindruckt. Man spürt die schiere Gewalt körperlich und staunt über die Massen von Lava (kilometerdick), die der Vulkan über Jahrtausende produziert hat.
  • Der Nationalpark Ätna ist ein Paradies für Wanderer und Fahrradfahrer. Alleine dafür kann man hier einen ganzen Urlaub verbringen.
  • Das Wetter im Oktober hat es gut mit uns gemeint, wir hatten Sonne und immer so um die 20° C.
23.10.2020 - Exkursion auf den Ätna
23.10.2020 – Exkursion auf den Ätna