27.7. Grand Canyon North Rim Lodge

Westen 2012: Grand Canyon

Wir verbingen fünf Tage am Grand Canyon:

  • North Rim: Ankunft am 27.7.
  • Shuttle zum South Rim, am 28.7. morgens.
  • South Rim: am 28.7. nachmittags.
  • Rim2Rim vom 29.-31.7. :-) .
  • North Rim Lodge: Abschluss-Dinner am 31.7.
  • Am 1.8. noch ein Panorama-Frühstück und Abfahrt zum Zion.
 
Planung der Rim2Rim-Wanderung:

Wegen der Kinder (10 und 13 Jahre alt) wollten wir die Wanderstrecken in kleine Häppchen unterteilen, und nicht in einem Tag hoch gehen. Unsere Tagesplanung war deshalb:

1. Tag: Ankunft North Rim.
2. Tag: Shuttle zum Südrand, dort eine Hotelübernachtung.
3. Tag: South Kaibab Trail bis unten zum Bright Angel Campground, ca. 11 km in 3-4 Stunden.
4. Tag: North Kaibab Trail bis zum Cottonwood Campground, 10-12 km in ca. 4 Stunden.
5. Tag: Hoch bis zum Nordrand, auch 11 km aber 5-6 Stunden.
6. Tag: Weiterreise.

Das Wohnmobil bleibt solange auf der Site im North Rim Campground stehen – die Ranger meinten auf telefonische Rückfrage, dass dies a. ginge und b. auch am sichersten sei.

Nachdem diese Grobplanung feststand, habe ich mich drum gekümmert, was man wann alles buchen muss:

  • North Rim Campground: wichtig, ist im Sommer immer ausgebucht. Wir haben 6 Monate vorher, taggenau, die 5 Nächte gebucht.
  • Permits für die Übernachtungen im Canyon, geht 3 Monate vorher. Am 1.3. beantragt, der Wunschtermin war frei. (Im Juli/August ist es wohl recht problemlos.)
  • Essen in der Phantom Ranch. Hatte ich völlig unterschätzt – bei der Buchung am 5.3. war das Frühstück kein Problem, aber die Dinner waren alle weg – ooops. Ich habe wöchentlich angerufen, im Juni hatte ich Glück, es waren 4 Essen storniert worden.
  • Hotel am Südrand: sollte man auch 6-9 Monate vorher machen. Im Okt. 2011 habe ich in der Thunderbird Lodge gebucht (2x Queen Bed gibt’s nicht so häufig).
  • Shuttle: Einziger Anbieter ist Transcanyon Shuttle. Kein Problem für Juli/August, trotzdem haben wir schon im März reserviert.

Wichtige Planungshilfen waren folgende Bücher und Links:

 

27.7. , 31.7-1.8.: North Rim

Nach 2008 und 2011 ist dies unser dritter Besuch am North Rim. Es gefällt uns immer noch ;-)

Wir hatten wieder die an sich schöne Site 17 – aber diesmal musste, wegen der Waldbrandgefahr, das Wohnmobil in Fahrtrichtung stehen bleiben, also “verkehrt herum”, mit der Tür zur Straße statt zum Sitzplatz.

Egal, nach einem kurzen Weltschmerzanfall beruhigt sich auch der Fahrer wieder … wir grillen, spazieren zur Lodge, reservieren uns einen Fensterplatz für den Abend nach der Rückkehr. Aber erst, nachdem die Dinnerkarte auch von unserer beiden Kids genehmigt worden ist ;-)

Abends packen wir die Wandersachen zusammen. Oh Schreck … alles ist schwerer als gedacht. Am Ende kommt zusammen:

  • 5,5 kg für Karla,
  • 7,5 kg für Luis,
  • 12 kg für Karin und
  • 14 kg für mich.

Einziger Hoffnungsschimmer: 13 kg davon sind Wasser (4+4+3+2 Liter), und die werden ja stündlich weniger.
Und nach dem ersten Tag werden ja auch die Essensvorräte weniger.

Am letzten Tag fahren wir um 6:00 Uhr zum Frühstücken zum “Vista Encantada” (an der Straße zum Cape Royal). Traumhaft, ruhig, gigantisch. Ich sitze einfach in der Morgensonne, schaue, schreibe ein bisschen Tagebuch. Stille :)

Die Kinder vervollständigen ihre Junior Ranger Booklets.

Zum Abschluss noch der obligatorische Besuch im Visitor Center für die Junior Ranger Badges und ein letzter Abschiedsgruß an den Grand Canyon, von den View Points des Bright Angel Trails.

 

1.8. Vista Encantada am North Rim
1.8. Vista Encantada am North Rim

28.7.: Mit dem Shuttle vom North zum South Rim

Um 5:15 Uhr geht der Wecker, wir sind pünktlich um 7:00 Uhr am Camp Store – nur der Shuttle ist nicht da. 20 Minuten später kommt er, der Fahrer hat versucht, mich von der Lodge abzuholen. Da gibt es tatsächlich einen Namensvetter aus Deutschland, zur gleichen Zeit am Grand Canyon ;-)

Die Fahrt dauert 4.5 Stunden – 212 mls (340 km) via Jacob Lake, Marble Canyon, Cameron zum Grand Canyon Village. Es ist extrem kurzweilig: unser Fahrer ist einer der belesensten Amis, den wir je kennengelernt haben und unterhält uns mit Fakten, Geschichten, Anekdoten aus Geologie, Natur, Historie, Indianern u.v.m.

Gegen 13:00 sind wir an der Bright Angel Lodge. Wir können zwar noch nicht unser Zimmer beziehen, aber werden unser Gepäck los.

 

28.7.: South Rim

28.7. Grand Canyon South Rim - Bright Angel Trail
Bright Angel Trail

Der South Rim ist speziell: man hat wunderbare Aussichten, tatsächlich noch spektakulärer als am North Rim, zum einen weil man nicht an einer Seitenschlucht ist, sondern am Hauptcanyon, zum anderen, weil die Sonne meist im Rücken steht.

Aber insgesamt ist der Südrand mit mehr als 5 Millionen Besuchern ein gigantischer Massenrummelplatz. Wir finden es nach kurzer Zeit abschreckend. Als ich es wage, zu Fuß von Market Plaza zum Visitor Center zu gehen, muss ich an der Straße entlang gehen, es gibt keinen Fußweg. Kurz vor dem Ziel werde ich von einem Ranger gestoppt, streng verboten, “too dangerous”, er schaltet das Blaulicht ein, blockiert die Kreuzung und ich gelange sicher über die zu dem Zeitpunkt völlig leere Straße. Crazy and ridiculous!

28.7. Grand Canyon South RimWie schön ist dagegen ein abgelegener Nationalpark wie Great Basin, Great Sand Dunes oder State Parks wie MacKerricher, Coral Punk Sand Dunes …

Ja, auch Zion oder Yellowstone sind voller Menschenmassen, aber sie verteilen sich besser und kleben nicht alle am Rim, und diese Parks sind nicht so dermaßen durchkommerzialisiert.

Ansonsten: gutes Essen im Arizona Room, das Zimmer in der Thunderbird Lodge ist völlig in Ordnung, wir haben 5 Stunden Platzregen. Ein Blitz trifft eine Ponderosa Pine, die sofort wie eine Riesenfackel brennt; alles wird abgesperrt, gleichzeitig wird gelöscht und der qualmende Baumstumpf zersägt und entfernt. Schon beängstigend, wie schnell und kräftig es brannte und wie schnell die Äste weg waren. Im übrigen ist in den Souvenir- und Lebensmittelshops alles fast exakt doppelt so teuer wie am North Rim ;-)

Wir gehen früh ins Bett.

 

Sonnenuntergang Kolb Studio Hopi House

 

31.7.: North Rim Lodge

Die Lodge wurde 1932 im Rahmen von President Roosevelts New Deal gebaut, 1937 nach einem Brand wieder aufgebaut. Sie liegt direkt am Rand zweier Seitencanyons, zwischen dem Transept Canyon und dem Roaring Springs Canyon. Dadurch hat man von “überall” wunderschöne Blicke.

Am schönsten finden wir die großzügige Terrasse, die sich auf beiden Seiten des Hauptflügels zum Canyon öffnet. Hier ist es selbst in der Hauptsaison nicht voll, man kann Lesen, Schauen, sich mit Getränken bedienen lassen.

Das Restaurant gehört zu den besten in den National Parks. (Nur das in der Crater Lake Lodge halte ich für noch besser.) Nach unserer Rückkehr speisen wir in der Lodge: mit Fensterplatz, sehr fein und sehr lecker, für zusammen 150$ (inkl. Tip) auch gar nicht so teuer.

Die Speisen sind “organic and artisanal”, die Lodge kauft nur von Bio-Herstellern, hat eine eigene Räucherei und Bäckerei. Zum Stöbern hier die Speisekarte (die beiden Appetizer Smoked Salmon und Grilled Summer Vegatables sind grandios :-), als Anregung unsere Wahl der

Hauptgerichte:

31.7. Dinner in der North Rim Lodge 31.7. Dinner in der North Rim Lodge 31.7. Dinner in der North Rim Lodge 31.7. Dinner in der North Rim Lodge
Roasted Chicken Western Rainbow Trout Spaghetti und Burger, falls man unbedingt die gewohnte Standardkost braucht ;-)

Die Gerichte waren richtig gut: Spaghetti noch leicht knackig, frische, nicht pampige Burgerbrötchen, Fleisch und Gemüse war auf den Punkt gekocht … sehr zu empfehlen.

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