20.9. Anreise und erstes Shooting
Um 8:00 Uhr treffen wir in Köln-Bonn schon Serdar, Andre (den zweiten Coach) und zwei weitere Teilnehmer. Nach einem ersten Schnack geht es ohne Hektik pünktlich um 11:15 Uhr los. Nach 3,5 Stunden landen wir in Lissabon (1 Stunde Zeitverschiebung). Die Koffer dauern ewig, Mietwagen auch, dafür trudeln nach und nach alle 8 Teilnehmer ein: Alex, Rolf aus NRW, Markus (Erfurt), Heike und Stefan (Wiesbaden), Lutz (Erfurt) und Sven (Hannover). Und ich ;-).
Um 17:00 Uhr sind wir im Pestana Sintra Golf Resort. Große, schöne Zimmer, zwei Pools, Restaurant, Bar (und natürlich der Golfplatz ;-).
Es geht direkt los, zum Leuchtturm nach Cascais. Zwei schöne Locations: eine kleine Bucht mit Felstor und Sonnenuntergang, bei Dunkelheit der Leuchtturm vor der Brandung. Es ist kaum Wind, die Wellen sind klein … aber Böen und Wellenhöhe unberechenbar: Zwei werden richtig nass – und ein Stativ wird von einer Böe umgeworfen, Totalschaden der D800s und des 14-24 :-(
Der Abend klingt dann doch gemütlich in einem kleinen italienischen Restaurant aus.
21.9. Die erste Nacht wird durchgemacht
Gemütlich stehen wir um 8:30 Uhr auf, das Frühstück ist leider nur mittelmäßig. Den Vormittag verbringen wir mit Bilderbesprechung, Pool, Ausruhen.
Gegen 13:00 Uhr fahren wir ca. 2,5 Stunden nach Vilanova de Milfontes. Dort liegt in einer Bucht ein ca. 8 Jahre altes Wrack, ein 1996 gestrandetes holländisches Schmugglerboot. Den Nachmittag fotografieren wir das Wrack, die Bucht und das Meer. Ich probiere ein paar Langzeitbelichtungen, konzentriere mich aber dann mit dem 70-300 auf Details am Wrack. Den Sonnenuntergang nehmen wir dann auch noch mit.
Nach dem Abendessen sind wir gegen 23:30 Uhr wieder am Schiffswrack – aber die Milchstraßenfotos fallen wegen Vollmond aus.
Also machen wir uns auf den Rückweg, zu den Stegen von Carrasqueira, gegenüber von Setubal. Sehr malerisch, aber die Stege wackeln dermaßen, dass wir zu zehnt uns immer in die Quere kommen. Nur mir gelingen ein paar Fotos – ich war direkt losgegangen und habe nicht noch 45 min gedöst, um auf die Flut zu warten. Ein paar gute Langzeitbelichtungen und etwas Light Painting sind der Lohn, dass ich gegen die Müdigkeit angekämpft habe.
Um 4:30 Uhr geht’s weiter zur Ponte de Vasco da Gama, zum Sonnenaufgang. Hier können wir dann zeigen, dass wir die erforderliche Technik auch im Schlaf beherrschen ;-).
Durch den Berufsverkehr geht es – mittlerweile ist es Dienstag – zurück zum Hotel, wo wir um 9:15 Uhr pünktlich zum Frühstück ankommen. Eine lange 24-Stunden-Session geht zu Ende.
22.9. Etwas Ausruhen, Azenhas do Mar
Den Tag über erholen wir uns, die meisten holen ein paar Stunden Schlaf nach ;-)
Um 17:00 Uhr geht es los, zum Meerwasserpool von Azenhas do Mar. Schöner Blick, gute Stimmung, aber Wolken sorgen für einen zu schnellen, nicht spektakulären Sonnenuntergang.
Dafür ist das Essen im gleichnamigen Restaurant mehr als exzellent :-).
Um 23:30 Uhr sind wir wieder zurück, noch ein bisschen Bilder sichten und dann falle ich ins Bett.
23.9. Leuchtturm und Surfstrand
Die Morgensession am Farol Museu de Santa Marta lasse ich ausfallen, ich schlafe bis 9:00 Uhr wie ein Stein – offensichtlich ist noch Schlaf nachzuholen.
Um 13:00 Uhr geht es zum Nachmittag/Abend nach Santa Cruz, einem Surf-, Familien- und Badestrand. Fotomotive sind der Strand (Praia do Formosa) und ein großer Sandsteinfelsen mit Loch (Penedo do Guincho). Ich tobe mich mit Langzeitbelichtungen aus.
Pech habe ich mit dem 24-105 – erst zerfällt der Lee-Halter in 2 Teile (kann man aber wieder kleben), dann zickt das Objektiv und schaltet immer wieder nicht auf die Arbeitsblende. Einschicken, Garantie – denn das Objektiv ist nagelneu, das alte war vor 3 Monaten mit genau diesem Fehler ausgefallen.
Auf der Rückfahrt nehmen wir noch ein paar Bilder vom Kirchenfest in Sao Pedro da Madeira mit.
Danach suchen wir verzweifelt ein Restaurant. Gegen 21:15 Uhr sehen wir in Carapinheira eine kleines Bistro. Serdar scoutet … sieht gut aus, aber keiner spricht englisch. Als wir geparkt haben, hat der Wirt einen Nachbarn geholt, einen jungen Mann, der für uns übersetzt. Es gibt Minzsteak, Lamm oder Bacalao. Genau wie die Vorspeisen sehr lecker. Und 180€ tutto completto für uns zehn ist echt moderat.
Um 23:50 Uhr sind wir zurück, gerade noch rechtzeitig für ein Bierchen in der Hotelbar. Ein schöner Tag, ein toller Strand, fette Fotobeute :-).
24.9. Tidepools, 230 km entfernt
Heute geht es noch einmal auf die 2,5 Stunden Fahrt nach Vilanova de Milfontes.
Diesmal allerdings nicht zum Schiffswrack, sondern an den Strand von Alentejo. Dort sind bei Ebbe Minipools zu sehen, die durch eine Mischung aus Salz, Sinter und Bewuchs entstanden sind.
Das Motiv ist Grafik pur, mit sehr hohen Kontrastunterschieden und vielen Spiegelungen. Auf den ersten Blick unstrukturiert, alles sieht eher wie ein großes Durcheinander aus.
Serdar ist ganz cool: „So, es ist alles angerichtet … nun arbeitet euch mal in das Motiv ein!“
Ich finde es echt schwierig reinzufinden, ich beginne, mir mit großen Steinen ein bisschen Struktur zu puzzeln. Nach vielen Versuchen bin ich zufrieden, kein Meisterwerk, aber ganz nett (finde ich ;-). Auf jeden Fall entscheide ich, mich ab jetzt auf die Belichtung zu konzentrieren, also vor allem auf die Beherrschung der Kontraste und Spiegelungen.
Später haben wir ein wunderbares Abendessen in der Strandbar. Gegen 0:30 Uhr sind wir zurück im Hotel, bis 2:30 Uhr werden noch Bilder gesichtet.
25.9. Brandung und Sonnenuntergang
Praia da Adraga ist nur 25 km vom Hotel entfernt und liegt am offenen Atlantik. Eine weite Bucht, mit vielen, schroffen Felsen im und am Wasser.
Nachmittags ist sehr viel Wind, wir erleben hohe Wellen und jede Menge Gischt. An ruhiges Fotografieren mit langen Belichtungszeiten auf dem Stativ ist nicht zu denken. Ich montiere das Sigma 150-600 auf’s Stativ und mit kurzen Belichtungszeiten gelingen einige gute Brandungsbilder.
Am späten Nachmittag schlafen Wind und Wellen ein und ich suche mir „meinen“ Felsen für Langzeitbelichtungen aus. Ein paar surreale Bilder gelingen.
Abends gibt es frischen Fisch im Restaurant Buzio in Praia Maças, das beste der ganzen Reise.
26.9. Sintra und ein letztes Mal das Meer
Heute ist Kontrastprogramm: die einzige Location ohne Wasser ;-)
Wir verbringen den Vormittag in Sintra. Einige stromern durch die Altstadt und die Gärten, einige machen den Aufstieg zur alten Maurenburg.
Wir sind bewusst früh gekommen, so dass wir einige Zeit vor den Besuchermassen in Ruhe fotografieren können. Besonders die Maurenburg wirkt – einsam und im Nebel – fast mystisch.
Abends fahren wir dann doch noch einmal ans Meer und versuchen, als krönenden Abschluss an der Praia das Maças einen prachtvollen Sonnenuntergang zu erwischen. Leider ist es bewölkt, nur ein roter Schimmer ist zu ahnen.
Aber Meer ist Meer … und schön :-).
Zum Abschluss fahren wir in die Altstadt von Cascais und essen lecker italienisch.
Sintra:
Castelo dos Mauros
27.9. Rückreise
Der letzte Tag ist immer ein “Krörseltag” … Packen, Abfahren um 10:00 Uhr, Check-in, Warten, 3,5 Stunden Rückflug, Ankunft gegen 18:00 Uhr in Köln/Bonn. Wir alle werden von Frau und Kids abgeholt, schön von den Lieben wieder empfangen zu werden :-).