16.2. Laukvik - die drei Kursleiter Deryk, Serdar und Christian

Lofoten 2013: Workshop

So., 10.2. Hinreise Aachen – Frankfurt – Stavanger – Oslo – Evenes – Svolvaer

Aufstehen um 6:00 Uhr, mit dem Zug um 6:51 Uhr nach Frankfurt. Dort treffen wir die restlichen Teilnehmer, nur Nancy aus New York ist schon in Svolvaer (wegen des Blizzards an der US-Ostküste war sie einen Tag früher gereist). Insgesamt sind wir 12 Kursteilnehmer plus drei Kursleiter – eine gute Mischung, wir alle wurden dadurch super betreut.

10.-17.2.: Locations Fotoworkshop Lofoten
10.-17.2.: Locations Fotoworkshop Lofoten ( © Google, 2015)

In drei Etappen, ermüdend wegen Umsteigen in Stavanger und Oslo, geht es bis Evenes, um ca. 18:00 Uhr landen wir. Mit zwei VW-Bussen und einem Passat geht es noch 2,5 Stunden bis Svolvaer, auf schneebedeckten Straßen. Unser Hauptquartier ist das (gute) Best Western in Svolvaer, wir wollen in Ruhe auf unsere Zimmer … aber dann lernen wir unseren Maître de Cours Serdar kennen: „Leute, dies ist keine Fotoreise, dies ist ein Workshop. Und Work heißt Arbeiten … also los, auf die Zimmer, in 30 Minuten treffen wir uns wieder hier unten und es geht ab zur ersten Nachtschicht. Klarer Himmel, Chance auf Nordlichter … hopp, hopp, los …“.

Schon geht es auf zur ersten Fotonacht, nach Laukvik. Vorher aber das ab jetzt tägliche Grauen: Pølser an der Tankstelle – fettig, 7€ für eine minderwertige Art von Hotdog :-(

In Laukvik (ca. 30 km nördlich von Svolvaer) geht die Fotowoche traumhaft los: meine ersten Nordlichter … und gegen 3:00 Uhr morgens mein Top-Shot, oder „Burner“ wie Serdar die wirklich guten Fotos nennt: Hafen mit Fischerboot und Aurora-Fackel :-).

Um 4:00 Uhr sind wir wieder im Hotel, total aufgekratzt, ich sichte noch die Bilder der Nacht … bis zum Frühstück bekomme ich 4 Stunden Schlaf ;-(
Ab jetzt haben wir täglich Nachtschicht …

 
Mo., 11.2. Henningsvaer, Hurtigrute

Das Frühstück läuft immer nach dem gleichen Schema ab: um 9:30 Uhr schleichen 15 müde Gestalten zum Buffet, das um 10:00 Uhr abgebaut wird … um anschließend noch mal 1-2 Stündchen zu schlafen ;-)

Heute richtet die Truppe sich etwas nach dem Hurtigrutenzeitplan und teilt den Tag in eine Nachmittags-Session, dann werde ich zum Hurtigrutenschiff gebracht und anschließend geht’s für die anderen zur Nachtsession. (Wo sie traumhafte Bilder schießen – klares Wetter, tolle Nordlichter.)

Nachmittags sind wir in Hennigsvaer, dem „Venedig des Nordens“. Mir sagt diese „Location“ nicht viel, keine „Burner“ ;-(

Um 21:00 Uhr Einschiffen auf der MS Lofoten. Schönes Schiff, ruhige Fahrt, Nordlichter vom Schiff aus. (Siehe links … vibrierendes Schiff, 0.8 sec bei ISO 12.800 … in der Bildgröße für’s Internet sieht’s aber gut aus!)

 
Di., 12.2. Hurtigrute

Der „Pausen-Tag“, den ich mir vom anstrengenden Workshop gönne. Dieser kleine Tagesausflug war lange geplant, mit der historischen MS Lofoten über Nacht vier Stationen nach Norden.  Von Harstad geht es am nächsten Morgen um 8:00 Uhr zurück nach Svolvaer mit der MS Richard With. Ein modernes Schiff, nicht besonders voll, wir haben zwar kein Superwetter, aber es ist trocken und klar. Entschleunigend, schön :-)

Um 18:30 Uhr sind wir wieder in Svolvaer, die anderen sind auf ihrer Nachmittags/Nachtsession. Ganz gut für unser Schlafdefizit – wir machen einen ruhigen Abend und gehen zu ziviler Zeit ins Bett. Ausschlafen :-)

 

MS Lofoten Frühstück auf der MS Richard With Südgehend von Harstad nach Svolvaer
  • Ein Wort zum Essen auf den Lofoten: es gibt nur ein Wort – schrecklich :-(
  • Manchmal einfach nur grottenschlecht, meistens mittelmäßig, nicht frisch, immer abartig teuer. Im Hotel haben wir uns einmal Abendessen gegönnt – es gab einfachen Eintopf, nichts besonderes, gute Mensakost würde man in Aachen sagen … und kostete 32€ … Mann-o-Mann.
  • Im Nachhinein war das Frühstück auf dem Hurtigrutenschiff – 20€ – nicht nur das mit Abstand beste Essen der ganzen Reise (vielfältig, frisch, reichhaltig, lecker), sondern auch das mit Abstand preiswürdigste.
  • Also: wer Urlaub auf den Lofoten macht – bringt euch Tütensuppe, Bifi, Kekse etc. mit, ihr werdet es mit Heißhunger und Appetit genießen!
 
Mi., 13.2. Svolvaer, Grimsoysand

Die anderen sind todmüde, wieder erst gegen 4:00 Uhr zurückgekommen, den dritten Tag hintereinander. Fotoworkshops erfordern Stehvermögen …

Wer schon wach ist, macht einen kleinen Fotospaziergang durch Svolvaer (Hafen, Wasser, Trockenfischgestelle, schöne Bilder).

Am frühen Nachmittag geht’s ca. 50 km nach Süden, auf die Halbinsel Grimsoysand. Das Motiv ist diesmal „Eis und Meer und Sonnenuntergang“. Irgendwie kriege ich nur Mittelmäßiges hin, mein Blick für den guten Bildschnitt ist noch unterentwickelt. Dominik hat (wie immer, phänomenal) den Blick: genau 10 Sekunden spiegelt sich die untergehende Sonne im Bach, die Position hatte er gerochen, die Geduld für den richtigen Moment auch.

Abends zieht es sich zu, es schneit. Man sieht ab und zu ein Nordlicht-Glimmen am Himmel, aber der Himmel ist bedeckt, fade, uninteressant. Gegen 20:00 Uhr sind wir zurück in Svolvaer, wir gehen Pizza essen statt Pølser an der Tankstelle. Und relativ früh schlafen ;-)

 
Do., 14.2.:  Reine, und  d e r  Nordlichttag in Flakstad

Um 11:00 geht’s los nach Reine, dem „schönsten Dorf Norwegens“. 150 km, drei Stunden Fahrt. Schöne Motive, ich lerne richtig belichtete Langzeitbelichtungen.

Für Nordlichter ist es zu hell in Reine, wegen der Straßen- und Hafenbeleuchtung. Wir fahren ca. 30 min nach Norden, an einen Strand bei Flakstad.

Dort haben wir ab ca. 20:30 Uhr ununterbrochen bis nach Mitternacht Nordlichter … gegen 21:45 dann: es „ballert Nordlichter“, 10 Minuten so intensiv, dass es fast taghell ist. Gut, dass wir in den Tagen vorher schon geübt haben, welche Einstellungen richtig sind – nicht auszudenken, wenn ich wie am ersten Abend eine Stunde gebraucht hätte, um die richtigen Einstellungen zu finden.

Bis ca. Mitternacht bleiben wir, relaxed experimentieren wir mit Lichtmalereien, Stahlwolle, Taschenlampen, Gruppenfotos. Noch 2,5 Stunden Rückfahrt, Bilder sichten, langsam einschlafen. Ein toller Tag.

 

Nordlicht in Flakstad: erst zart, dann immer kräftiger Gruppenbilder – gar nicht so einfach bei 20 sec Belichtungsdauer Spaß mit Schneebesen und Stahlwolle
 
Fr., 15.2.: Uttakleiv

Langes Ausschlafen, gegen 14:00 Uhr geht es nach Uttakleiv (ca. 90 km nach Süden), einem vereisten Strand mit Blick Richtung Sonnenuntergang. Das Wetter spielt aber nicht mit – kaum Sonne zu sehen wegen der vielen Wolken. Aber Wasser, Eis, Steine sind auch dankbare Motive. Technisch schwierig, finde ich – aber zum Lernen (u.a.) sind wir ja hier.

Abends wollen wir etwas anderes als Pølser von der Tankstelle essen, wir hatten auf der Hinfahrt einen Kro gesehen …
… es war furchtbar, unterste Pommesbudenqualität, einige haben sich geweigert reinzugehen.

Abends: Bilder sichten, Lightroom-Erfahrungsaustausch, Bilderkritik. Unsere Coachs geben knappe, aber klare Hinweise: „Stein muss weg“, „etwas nach links“, „Bucht ganz drauf“, „zu dunkel“, „nicht scharf“, … Problem ist nur, dass man – jetzt im Hotel – die Bilder nicht wiederholen kann. Es hilft nix – man muss es sich einprägen ;-)

 

Der Strand von Uttakleiv Wellen, bei 30 sec Belichtung Die „Stativ-Horde“ bei der Arbeit
 
Sa., 16.2.: Laukvik

Geruhsamer Ausklang: Schlafen, Sightseeing aus dem Auto, nachmittags am Morfjord (wieder Eis und Berge), abends noch einmal nach Laukvik. Dort sehen wir sogar wieder ein paar (schwache – wir sind verwöhnt) Nordlichter. Jeder begibt sich alleine auf Motivsuche …

Wir sind gegen 20:00 Uhr zurück, gehen alle zusammen zum Italiener. Nettes Beisammensein zum Abschluss.

Abends vernichten wir noch die Rotweinreste aus dem Duty Free vom Hinflug, noch einmal Bilder sichten und diskutieren …

Wir verabreden uns zu einem Nachtreffen in Bonn und beschließen, ein gemeinsames Fotobuch anzufertigen. (… das saaagenhaft schön geworden ist :-)

 
So., 17.2. Rückflug

7:00 Uhr Aufstehen und Packen, Frühstück. Abfahrt um 8:00 Uhr, ca. 3 Stunden bis zum Flughafen Evenes.

Müde und ein bisschen melancholisch geht es via Oslo und Frankfurt zurück. Um 23:00 sind wir wieder in Aachen.

 
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