2.8. Navajo Land - Shiprock

Südwesten 2010: Navajo Land

Fazit:
  • Die Navajo Reservation ist riesig, größer als das Bundesland Bayern. Sofort fällt ins Auge, dass die Städte, Häuser, Autos usw. ärmlicher, einfacher und “nicht so in Ordnung” sind wie außerhalb des Reservats. Direkt auffallend aber, wie modern und aufwändig die Schulen und Krankenhäuser sind; hier wird viel Geld investiert.
  • Die Meschen sind außerordentlich freundlich. Und anscheinend haben sie andere Prioritäten als wir: Kinder (Bildung!), Tiere (Pferde!) und Familie sind ihnen wichtiger als Sachbesitz. Statt einer neuen Windschutzscheibe hat unser Fahrer lieber ein Pony für seine Tochter gekauft – aber auch kein Fensterglas für das Haus, dort müssen Zeitungen reichen.
  • Die Landschaft ist wesentlich vielfältiger als wir dachten. Natürlich ist es sehr trocken und heiß, aber es gibt auch Seen, Gebirge, Wälder.
  • Geldschneiderei? Das haben wir nicht so empfunden. Natürlich ist der Eintritt ins Monument Valley “teurer” geworden, und der Eintritt in den Antelope Canyon ist mit 21$ auch teuer. Aber ehrlich – was ist wohl mehr Geldschneiderei – diese Eintrittspreise oder die Flugpreise nach USA oder das 5-Sterne-Hotel in Las Vegas?
    Und wenn man dann noch bedenkt, dass den Indianern alles geklaut worden ist …
 
Unsere Stationen:
30.7.: Fahren, Farmington, Aztec Ruins

Wir planen um und beschließen, den Chaco Canyon wegzulassen. Zweimal ca. 25 mls Gravel Road sind uns zu stressig. Stattdessen rufen wir beim Navajo Lake an und fragen, ob wir nicht einen Tag früher kommen können. Trotz Wochenende, es ist noch genug frei.

So wird es ein Mammut-Tag – 8 Stunden (von 10-18 Uhr) unterwegs, davon 5 Stunden on the road, 198 mls. Zuerst wieder 2 mls Schrittgeschwindigkeit (die Lehmpiste vom Campground aus), dann gingen die ersten 3,5 Stunden, 155 mls, aber schnell über die vierspurige #550. In Farmington eine Stunde beim RV-Repair (der Frischwassertank leckte, das Ventil wurde repariert, ging aber am selben Tag wieder kaputt), Einkaufen und schnell wieder weg aus dieser Stadt, einer Mischung aus Industrie und Mobile Parks.

Nur 10 mls weiter nördlich sind die Aztec Ruins. An sich nur ein weiterer “Haufen Krümel” aus der Anasazi-Zeit, aber
– Ein sehr schönes Museum
– und eine – wie die Experten sagen – recht authentisch wieder aufgebaute Kiva.

Danach noch 30 mls bis zum Navajo Lake, über die enge #173, durch ein atemberaubendes Gewitter mit Blitzen, Sturzbächen und Donner.

Die Kiva – restauriert und auf alten Fotos:

 

1.8.: Shiprock

Bis zum Städtchen Shiprock geht es 50 mls nur langsam voran, 2 Stunden durch den leider oft typischen amerikanischen “Siedlungsbrei”, Industrie, Shopping, Wohngettos … Passend gönnen wir uns ein Mittagessen im Burger King ;-)

Für die Fahrt zum Canyon de Chelly folgen wir der Empfehlung aus Touridee USA – BIA 12/13 mitten durch die Navajo Reservation:

  • Am Shiprock vorbei, einem Heiligtum der Navajos. Die Überbleibsel einer Lava-Eruption erheben sich ca. 500 m aus der Ebene und sind teilweise aus 40-50 mls Entfernung sichtbar.
  • Dann geht es über den 2590 m hohen Buffalo Pass. Ziemlich überrascht waren wir, dass es hier so hohe Berge gibt. Eine abenteuerlich steile Straße, aber noch gut mit dem Wohnmobil machbar.
  • Schließlich am Nordrand des Canyon de Chelly entlang, dem Canyon del Muerto. Aber außer einem kurzem Abstecher zum Mummy Cave Overlook sind wir nur durch gebraust.

Wir steuern den Nationalpark-Campground an (Cottonwood) … und verlassen ihn schaudernd: so viel Dreck, Hunde, kaputte Tische hatten wir in einem Nationalpark noch niemals gesehen.

 

1.-2.8.: Canyon de Chelly

1.-2.8. - Canyon de Chelly
1.-2.8. – Canyon de Chelly

Der AAA-Campguide empfiehlt 10 mls weiter, am Südrand des Canyon, den privaten Campground Spider Rock – und der ist zwar sehr einfach (eine Dusche, über die Toiletten schweigen wir lieber, aber wofür hat man das Wohnmobil), aber sauber und mit schönen Sites. Howard, der Besitzer ist Navajo, sehr freundlich und kann auch einen Reitausflug organisieren. Und das wichtigste – er hat eine Katze (“Tiger”) :-).

Wieder eine lange Fahrt, 169 mls, Ankunft erst um ca. 19 Uhr, das ist uns einfach zu stressig. So überlegen wir, ob es nicht eine Zwischenetappe für die 150-mls-Fahrt zum Monument Valley gibt. Wir finden das Städtchen Bluff, und beschließen, nur einen Tag im Canyon de Chelly zu bleiben, und schon morgen Nachmittag/Abend wieder abzureisen. Unsere Programmpunkte:

  • Reitausflug (aber ohne mich ;-). Howard organisiert dies, und die vier werden am Vormittag vom Besitzer der Tsotsoni Ranch abgeholt. Am beeindruckendsten war für unsere Kinder, wie einfach dort gewohnt wird. Der Reitausflug war nett, aber – wegen Schritt-Tempo – nicht besonders aufregend.
  • Ich werde vom Fahrer am Spider Rock Overlook abgesetzt und fahre die Viewpoints der South Rim Road per Anhalter ab. Zwei lustige Begegnungen hatte ich dadurch: eine italienische Familie, die ohne jede Englischkenntnisse reiste (außer ein paar Brocken deutsch konnten die nur italienisch ;-), und zwei alte Ladies, die in einem 48-Fuß-Wohnmobil reisten.
  • Zum Abschluss, wie immer: das Visitor Center. Nett gemacht, eine halbe Stunde kann man hier gut verbringen.
  • Gegen 16:30 Uhr reisen wir weiter nach Bluff, noch ca. 90 mls in knapp 2 Stunden.

 

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