Eine Traumreise als Geschenk zu Michaels 50. Geburtstag: mit dem Postschiff von Bergen bis Kirkenes.
Wir mussten dies einige Monate im Voraus planen – zum einen, um die Kinder unterzubringen – zum anderen, um die 8 Tage exakt in die schulfreien Osterferien einzupassen.
Als Schiff kam nur eines der größeren, neuen in Frage – Karin bestand auf Stabilisationsrudern und wenigsten ein bisschen Sicherheit vor wellenbedingter Schaukelei. (Wenn sie allerdings gewusst hätte, was ein Sturm auch mit so großen Schiffen macht … siehe links die Bilder der Kong Harald, nur 3 Wochen vor unserer Reise!)
Wir buchten auf der MS Trollfjord, dem (damals) größten und neuesten Schiff der Hurtigrute. Die Tagesstationen waren: ein Tag zu Beginn in Bergen, dann 5 Schiffstage mit Tagesaufenthalten in Ålesund, Trondheim, Bodø, Tromsø und am Nordkapp, Rückflug von Kirkenes.
Fazit: die erhoffte Traumreise, 6 Tage wundervoller Eindrücke und Entspannung :-).
Die nordgehende Route erscheint uns als „Ersttäter“ als richtige Mischung zwischen Seereise und Landausflügen. Den Aufenthalt in Bergen verlängern wir um einen Tag, um diese schöne Stadt auch ein bisschen zu besichtigen. Bergen ist seit 1920 Startpunkt der Hurtigrute (vorher ging es noch weiter in den Süden, bis Haugesund und Stavanger).
15.3.: Anreise
Wir fliegen ab Frankfurt, mit Umsteigen in Kopenhagen. Alles geht glatt, um 17:30 landen wir in Bergen. Für Kurzweil unterwegs sorgt Karins Last-Minute-Auftrag, so musste der Laptop mit und jeden Tag wird zwei Stunden gearbeitet ;-). Unser Hotel Strand liegt direkt am alten Hafen von Bergen (dem Vagen), wir haben ein schönes Zimmer mit Hafenblick. Das Strand Hotel hat sehr viel Atmosphäre, schließlich ist es das “Stammlokal” des Krimihelden Vark Veum.
Noch am ersten Abend gehen wir zum Hurtigruten-Kai, dort liegt das älteste Schiff der Hurtigrute, die MS Nordstjernen. Dank 9/11 sind auf Druck der Amerikaner zwar weltweit alle internationalen Häfen hermetisch angeriegelt … aber die Norweger nehmen das gelassen („this ISPS stuff“ ;-), wir dürfen ohne Probleme das Schiff besichtigen.
Morgens steigen wir auf den Hausberg von Bergen, den Floien. Hoch geht’s zu Fuß, oben stärken wir uns im Ausflugslokal, runter fahren wir mit der Floienbaan. Das Wetter ist für Bergen-Verhältnisse super, wir haben Sonne! Schließlich gilt Bergen mit 248 Regentagen als Regenhauptstadt Europas. Außerdem ist Sonntag – und bei strahlendem Wetter ist ganz Bergen auf dem Floien ;-).
Die Ausblicke auf Bergen und Umgebung sind toll, frische Seeluft, ein nettes Ausflugslokal, eine urige seil-gezogene Bahn.
Nachmittags bummeln wir durch Bryggen, das alte Hanseviertel, und andere ältere Stadtteile. Wunderschön ist das Hanseatische Museum.
Dann schlägt das Wetter um: es wird kalt und es beginnt heftig zu schneien. So schiffen wir uns schon um 17:30 auf „unsere MS Trollfjord“ ein.
„Hurtigrute“ heißt „schnelle Linie“ und war bei der Gründung 1893 ein Riesenfortschritt für die Menschen an der über 2700 km langen norwegischen Küste zwischen Bergen und Kirkenes an der russischen Grenze. Damals gab es zu den meisten Orten keine Straßenverbindung. Die Geschichte der Hurtigrute findet man auf Wikipedia und auf der offiziellen Hurtigrute-Homepage.
Heute ist die Hurtigrute eine Mischung aus Touristen-, Bus- und Transportlinie: im Sommer hauptsächlich eine Kreuzfahrt (da wird auch in den Geirangerfjord gefahren), im Winter – wenn viele Straßen im Norden wegen Schnee und Eis gesperrt sind – ist auch heute noch die Hurtigrute eine wichtige Verkehrsanbindung für die Küstenorte. Ganzjährig wird die Linie von den Einheimischen als „Bus“ benutzt – und Fracht hat zu allen Jahreszeiten Vorrang vor Touristen.
Die Whirlpools an Deck. Hier bei -5 Grad und NORDLICHT :-)
Salon der MS Vesterålen
Kantine der MS Nordstjernen
Ingesamt ist der Sommer aber „Kreuzschifffahrt“ (und die wichtigste Einnahmequelle!) – schönes Wetter, Fjorde und das ewige Licht nördlich des Polarkreises sind die Attraktionen.
Das „echte“ Hurtigruten-Feeling kann man am ehesten noch im Winter oder Frühjahr erleben. Dann sind mehr als die Hälfte der Passagiere sogenannte „Port-to-Port-Passagiere“, also Einheimische auf dem Weg zur Arbeit, zur nächsten Stadt oder sie nutzen das Schiff als Zubringer zu den internationalen Flughäfen in Bergen oder Kirkenes. Und in den kleinen Orten ist das Hurtigrutenschiff willkommene Abwechslung für die Bewohner – sie kommen während des Hafenaufenthalts zum Kaffee an Bord, bei den neuen, großen Schiffen stürmen die Kinder den Whirlpool auf dem Oberdeck ;-)
Auch wir benutzen den Whirlpool einige Male – nachts unter sternenklarem Himmel in eisiger Kälte ist das ein Erlebnis. Und dabei sehen wir auch das einzige Nordlicht auf unserer Reise. Leider ohne Brille und ohne Kamera ;-(
Der Fahrplan ist jeden Tag der gleiche: 11 Schiffe sind gleichzeitig unterwegs, täglich um die gleiche Zeit verlässt ein Schiff Bergen und macht sich auf die 5,5 Tage dauernde Reise. 34 Häfen werden angelaufen, jeder Hafen wird also täglich von 2 Postschiffen bedient – einem nordgehendem und einem südgehendem. Der Aufenthalt ist in der Regel 30 Minuten, gerade genug um die „Bus“-Passagiere und die Fracht ein- und auszuladen.
Die nordgehenden Route bietet zusätzlich jeden Tag einen längeren Landgang in einer größeren Stadt:
– Ålesund: 3 Stunden
– Trondheim: 6 Stunden
– Bodø: 2,5 Stunden
– Tromsø: 4 Stunden
– Nordkap (Honningsvåg): 3,5 Stunden
– Kirkenes: 2 ¾ Stunden
Dadurch ist die nordgehende Route sehr kurzweilig, die Seefahrt wird täglich unterbrochen, für z.B. Museen, Shopping, Ausflüge (Nordkap). Die südgehende Route läuft die Orte jeweils umgekehrt (tags <–> nachts) an, mit in der Regel kürzeren Aufenthalten. Dafür hat man tagsüber Landschaft pur. Aber auch nordgehend sieht man genug Landschaft.
Da 2010 schon fest eingeplant war für USA, kommt der den Kindern fest versprochene Urlaub in Porthleven erst 2011. Aber: Ein Ferienhaus in Cornwall in den Sommerschulferien, dann noch als Sonderwünsche Garten, nah am Meer und in oder nahe bei Porthleven … ist die sprichwörtliche Suche nach dem Heu im Nadelhaufen.
Aber wir haben Glück (und Michael ist hartnäckig ;-) und finden das Compass Cottage in Porthleven: im Ort, mit Garten und Blick aufs Meer, alles ohne Auto erreichbar. Traumhaft :-)
Insgesamt ist unser Fazit:
Wir alle sind von Porthleven und Cornwall begeistert: die Landschaft, die freundlichen Menschen, die Luft, das Meer.
Die Mischung aus Chillen und Activities gefällt uns sehr.
Wir haben für Ostern 2012 das Compass Cottage direkt noch einmal gebucht :-)
Zum 10-jährigen Hochzeitstag schenken wir uns die letzte Südengland-Etappe:
Mit dem Flugzeug von Brüssel nach Bristol und dann per Mietwagen einmal Land’s End und zurück.
Das Motto dieser Reise: Häfen und Wanderungen – und von beiden gibt es jede Menge toller Ziele in Cornwall. Die Wanderungen haben wir aus dem Führer Reise Know-How Cornwall.
Bereits ein Jahr nach dem Einstieg in die Digitalfotografie (Minolta Z2) wechselte ich zu Canon.
Drei Kamera-Generationen begleiteten mich bis zum Wechsel auf Fuji im Sommer 2016.